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Loiretal – Märchenhafte Schlösser und Burgen im Loiretal in Frankreich, Schloss der Könige in Blois, Schloss von Chambord, Schloss Chenonceau

Im fruchtbaren Loiretal stehen über 400 prachtvolle Schlösser und Burgen. Dieser Reichtum erklärt sich aus der Geschichte: Während des Hundertjährigen Krieges bildete die Loire die Grenze zwischen dem von den Engländern eroberten Gebiet und den Verteidigungslinien der Franzosen. In der Folge wurden dort zahlreiche wehrhafte Burgen errichtet, um den Truppen und der Bevölkerung Schutz zu bieten. Später entstanden auf der Basis dieser Burgen oftmals prachtvolle Schlösser, die unter anderem als Residenzen für verschiedene Könige von Frankreich dienten. Bis zu den Hugenottenkriegen war das Loiretal das kulturelle und politische Zentrum von Frankreich. Mit den Jahren verlagerte sich dieses nach Paris, aber viele der Anlagen wurden weiterhin als Sommerresidenzen des Adels genutzt. Das ist nicht zuletzt der landschaftlichen Schönheit des Loiretals geschuldet. Heute bietet diese Gegend ein wahres Paradies für alle, die sich für Schlossanlagen und die französische Kultur und Geschichte interessieren. Oft liegt zwischen den einzelnen Schlössern nur ein Katzensprung, den man leicht mit dem Rad oder zu Fuß zurücklegen kann. Wer sich zunächst einmal einen Überblick über die verschiedenen Bauten verschaffen möchte, sollte den wunderschönen Miniaturpark der Loireschlösser besuchen, in dem die wichtigsten Schlösser als stark verkleinerte Modelle zu sehen sind. Jede einzelne Anlage hat ihren eigenen Reiz – im Folgenden werden nur einige Beispiele der bedeutendsten Schlösser beschrieben. Buchen Sie ein Ferienhaus, eine Ferienwohnung oder ein Apartment und machen Sie sich auf zu einer spannenden Entdeckungsreise imLoiretal.

 

Das Schloss der Könige in Blois

Fast 100 Jahre lang war das prachtvolle Schloss in Blois die Residenz der Könige. Die Herrschaftsgeschlechter Valois und Orléans erkoren das Gebäude in den Jahren zwischen 1498 und 1589 zu ihrem Wohnsitz. Die legendäre Herrscherin Katharina von Medici, der man nachsagt, sie habe die blutige Bartholomäusnacht in Paris veranlasst, lebte hier. Der Herzog von Guise, ein weiterer wichtiger Protagonist der Hugenottenkriege, wurde im Schloss von Blois ermordet. Louis XII. und Francois I. drückten dem Schloss ihren Stempel auf und initiierten zahlreiche bauliche Veränderungen. Durch seinen Symbolcharakter war das Schloss von Blois während der Französischen Revolution den Plünderungen und Zerstörungen besonders ausgesetzt. Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch wurde das „königliche Schloss“ restauriert und ist damit das früheste wiederhergestellte Gebäude unter den Schlössern der Loire. Heute befindet sich ein Museum in der Burganlage. Ein Besuch lohnt sich – die wechselvolle Geschichte des Schlosses ist mit jedem Schritt spürbar. Ein Muss unter den Schlössern und Burgen im Loiretal!

Das Schloss von Chambord

Eigentlich ist das Schloss von Chambord nicht mehr als eine Jagdhütte. Francois I. errichtete es ab dem Jahr 1519 vorrangig für seine Jagdgesellschaften und Empfänge, es entwickelte sich später jedoch auch zu einem kulturellen Zentrum. Wer das Schloss und seine verschwenderische Pracht sieht, bekommt bei dem Gedanken an dieses Detail einen Eindruck von der Macht und dem Pomp, der dem Königshaus in Frankreich damals zustand. Chambord ist hauptsächlich ein Prestigeobjekt, ein Mittel, um – ähnlich wie später in Versailles – dem Land und der Welt die Stärke und Bedeutung des französischen Herrschergeschlechts vorzuführen. Mit Erfolg: Damalige Zeitgenossen urteilten, es sei der „Inbegriff dessen, was menschliche Kunst vermag“ (Karl V.). Heute ist der Prachtbau in Chambord eines der bekanntesten und wichtigsten Schlösser der Loire. Überall bleibt man staunend stehen: da ist die doppelläufige Wendeltreppe, die angeblich von Leonardo da Vinci geplant wurde. Die Schlossmauer ist die längste in ganz Frankreich, und die Dachlandschaft mit dem Labyrinth aus Zinnen, Türmchen, Laternen und Schornsteinen ist ein einzigartiges Meisterwerk. Später verlor Chambord an Bedeutung und wurde ebenfalls während der Französischen Revolution beschädigt und geplündert. Im 19. Jahrhundert ging Gustave Flaubert durch die Räume und befand: „Es ist wie ein verlassenes Hotel, in dem die Reisenden nicht einmal ihre Namen an den Wänden hinterließen.“

Schloss Chenonceau

Das prächtige und elegante Wasserschloss Chenonceau ist ein Schloss der Frauen. Seine wechselvolle Geschichte ist von starken und kunstsinnigen Damen geprägt, die Chenonceau zu einem außergewöhnlichen Schloss machten, das heute zu den meistbesuchten Anlagen in Frankreich zählt. Eine Mätresse von Henri II., Diane de Poitiers, erhielt es als Geschenk. Als Henri starb, nutzte dessen Frau, die faszinierende Katharina von Medici, die Gelegenheit, das Schloss für sich zu beanspruchen. Ihr verdanken wir den Bau der prachtvollen mehrstöckigen Galerie, die heute unter anderem Meisterwerke von Rubens beherbergt. Später wurde Schloss Chenonceau unter Louise Dupin, der Frau eines reichen Steuerpächter, der die Anlage gekauft hatte, zu einem geistigen Zentrum für Literaten, Dichter, Philosophen und Denker. Wer das Schloss heute besucht, sollte bis zum Abend ausharren. Wenn die Sonne untergeht, erlebt man hier ein atemberaubendes Schauspiel: In einer Lichtschau, genannt Son et Lumière, wird das Schloss angestrahlt und in die verschiedensten Farben getaucht.

Die Wiege der französischen Renaissance: Das Schloss von Amboise

Unter der Regie des Königs Charles VIII. wurde das Schloss von Amboise zu einem eindrucksvollen Denkmal der Renaissance in Frankreich. Der König verstarb hier, nachdem er sich den Kopf an einem niedrigen Türrahmen gestoßen hatte. Einige Jahre später, 1516, konnte Amboise einen seiner berühmtesten Gäste willkommen heißen: Leonardo da Vinci verbrachte, eingeladen von Francois I., im nahegelegenen Herrenhaus die letzten drei Jahre seines Lebens. Berühmt ist das Schloss von Amboise auch durch ein historisches Blutbad. Während der langwierigen Hugenottenkriege trafen sich hier protestantische Adlige, die den jungen König Francois II. dem Einfluss der katholischen Minister und Berater in seinem Umfeld entziehen wollten. Die Verschwörung wurde jedoch aufgedeckt, und die Männer hingerichtet. Besichtigt man das Schloss heute beeindrucken zum Beispiel die wehrhaften Rundtürme, die Gartenanlagen und der spektakuläre Blick, den man auf die Windungen der Loire hat.

Sully-sur Loire

Das Schloss von Sully-sur Loire nahm seinen Anfang als wehrhafte Burg, die von der Herrenfamilie Sully errichtet wurde. Im 17. Jahrhundert gelangte der Besitz in die Hände der Béthunes, die etwa 350 Jahre dort residierten und die Burg allmählich in ein pracht- und prunkvolles Schloss umwandelten. Die Anlage von Wassergräben verwandelte Sully-sur-Loire in ein märchenhaftes Wasserschloss, das heute von der UNESCO geschützt wird. Im Inneren des Schlosses kann man prachtvolle Salons, Kassettendecken, Damasttapeten und kunstvolle Wandgemälde. Sully-sur-Loire ist eines der schönsten und wichtigsten Schlösser der Loire und ist unbedingt einen Besuch wert.